Das Projekt

Wir sind der Meinung, dass Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen an der Entwicklung von Klimaschutzmaßnahmen essentiell ist. Sie ist eine Voraussetzung dafür, dass diejenigen, die die Maßnahmen im täglichen Leben annehmen und umsetzten sollen, diese mitentwickeln und sich für deren Umsetzung verantwortlich fühlen.

Unser vom BMU gefördertes Vorhaben verfolgt diesen Ansatz im Kleinen. Es möchte nachbarschaftliche Akteure und Bewohner*innen rund um den kleinen Berliner Ortsteil Friedenau im Bezirk Tempelhof zusammen bringen. Unser Vorhaben will Ideen aus der Nachbarschaft, für die Nachbarschaft umsetzten.

In Kiezlaboren Mobilität neu denken

Das Projekte „INLOVE“ unterstützt Menschen in und rund um Friedenau, ihre Ideen einer lokalen Mobilitätswende in Friedenau selber umzusetzen und zu erproben. In sogenannten Kiezlaboren wollen wir lokale Akteure, aktive und interessierte Bürger*innen, die Lust haben sich für ihre Nachbarschaft einzusetzen zusammen bringen. So soll ein Raum für Austausch entstehen. Gemeinsam sollen kleine aber konkrete Ideen entwickelt werden, die Antworten auf lokale Verkehrsprobleme geben. Diese Ideen wollen wir im Sinne eines temporären Prototypen umsetzen. So wollen wir schauen, ob sie von den Menschen angenommen werden und einen positiven Beitrag für mehr Lebensqualität und weniger Autoverkehr im Kiez leisten.

In Autofreien-Aktionstagen zusammen kommen

Um mit weiteren Nachbar*innen über das Thema Verkehr und klimafreundlichere Mobilität ins Gespräch zu kommen möchten wir verschiedene Autofreie Aktionstage ins Leben rufen. Wir wollen für ein paar Tage ausprobieren, für was Parkplätze sonst noch alles genutzt werden können.

Mit Anwohnenden, Initiativen und interessierten Menschen wollen wir Orte suchen, die sich dafür eigenen. Und gemeinsam überlegen, für welche Aktivitäten und oder Nutzungsformen sie geöffnet werden können anstatt nur für das Auto nutzbar zu sein. So können Friedenauer*innen erleben, wie ein Parkplatz oder ein Straßenabschnitt ohne Autos aussehen könnte und mit dem Thema klimafreundliche Mobilität in Kontakt kommen. Bei den Autofreien Tagen wollen wir gleichzeitig den Menschen konkrete Handlungsoptionen aufzeigen und bereitstellen (z.B. Sharing-Angebote, E-Bikes) die Mobilität ohne eigenes Auto möglich machen.

Themenworkshops und Infoveranstaltungen

Mobilität und Verkehrsplanung ist natürlich viel mehr als PKWs und Verkehr. Es geht um Gerechtigkeit, um Fragen nach Platz und Raum, um Gesundheit, soziale Teilhabe etc. In verschiedenen Veranstaltungen wollen wir die Vielfalt die dahinter steht angehen. Zum einen ganz praktisch mit kleinen partizipieren Aktionen im Kiez. Zum anderen in dem wir Fragen rund um Klimagerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit im Bereich Mobilität thematisieren. Gerne greifen wir die Themen auf, die die Menschen hier vor Ort bewegen.

Perspektivisch wollen wir versuchen eine kleine lokale Anlaufstelle rund um das Thema Klimaschutz und Mobilität zu etablieren. Dort wollen wir u.a. lokale Informationen bündeln und bestehenden Initiativen und Bürger*innen Raum für ihre Themen bieten.

Warum Friedenau

Friedenau, ist einer der flächenmäßig kleinsten und der am dichtesten besiedelte Ortsteil Berlins (17181 je km2). Als dichtbebautes Altbaugebiet mit überdurchschnittlicher und steigender Anzahl an PKWs, verkehrlichen Nutzungskonflikten, Parksuch- und Schulbringeverkehr ist er für die Verkehrswende eine Herausforderung. Er symbolisiert das Dilemma im Verkehrssektor, wo sich trotz ausgebautem ÖPNV und kurzer, z.B. mit dem Fahrrad leicht überwindbarer, Distanzen, eine deutliche Abkehr vom motorisierten Individualverkehr nicht einstellen will. Nach einer Carsharing-Studie in Friedenau verfügen 69% der Haushalte über mindestens einen PKW. Damit liegt der Ausstattungsgrad deutlich über dem Berliner Durchschnitt von 48,9%. Um für klimafreundliche Mobilität mobil zu machen, braucht das Thema eine breitere Sichtbarkeit. Gleichzeitig bietet Friedenau auch mehrere gute Ansatzmöglichkeiten für eine nachbarschaftliche Mobilitätswende. Besonders zu nennen sind, die engagierten Bürger*innen.

Ein zweiter Grund warum wir das Thema Klimaschutz und Mobilitätswende hier voranbringen wollen, ist die Tatsachen, dass unser gemeinnütziger Verein seit Oktober 2013 in Berlin-Friedenau sitzt. Und als eine der wenigen vor Ort ansässigen Organisationen mit dem Schwerpunkt Umweltbildung und Klimaschutz ist uns eine deutlich stärkere Verankerung dieses Themas in Friedenau ein großes Anliegen. Wir freuen uns, unsere Ressourcen hier vor Ort einzusetzen.

Laufzeit und Förderkennzeichen

Das Projekt wird vom 1.12.2018 bis zum 30.11.2020 umgesetzt.

Förderkennzeichen 03KKW0244